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Mieten in Deutschland: Trotz Corona steigen die Quadratmeterpreise weiter

Mieten in Deutschland: Trotz Corona steigen die Quadratmeterpreise weiter


Die Preise für Wohnraum in Deutschland werden immer teurer, daran hat auch Corona nichts geändert. Die Mietpreise fangen in den günstigsten Orten bei 4 Euro pro Quadratmeter an und können sogar 17 EUR pro m² betragen, etwa in München. Vor allem in Weltstädten wie Berlin oder München ist es derart schwierig, eine günstige Mietwohnung zu finden, dass es zahlreiche Pendler gibt.

Wo ist das Wohnen am teuersten?

Wer in München leben möchte, muss in der bayerischen Landeshauptstadt dafür recht viel Geld zahlen: Im Jahr 2019 lag der Quadratmeterpreis bei 17,5 EUR, 2020 muss man sogar satte 21,80 EUR pro Quadratmeter einer 1-Zimmer-Wohnung zahlen, so diese Datenanalyse. Die Mieten in München sind damit mit großem Abstand die teuersten in Deutschland. Dafür finden sich in dieser Weltstadt zahlreiche interessante Firmen, die auch gut bezahlte Jobs bieten.

Unter den Wohnorten mit den hohen Mieten finden sich auffällig viele Regionen aus Bayern: Je näher die jeweiligen Gemeinden an München liegen, desto höher fällt der Preis aus. So muss man etwa in Grünwald 16,67 EUR pro Quadratmeter bezahlen, in Neubiberg 16,36 EUR. Eine weitere Enttäuschung für Fans von Bayern: Die 27 teuersten Städte und Gemeinden liegen in Bayern!

Am zweitteuersten wohnt es sich in Frankfurt am Main: 14,33 EUR muss der Frankfurter Mieter pro Quadratmeter zahlen. Doch der Sitz der Europäischen Zentralbank ist dort, weshalb der Finanzbereich in dieser Stadt boomt.

Als die weiteren teuersten Großstädte, deren Quadratmeterpreis sich nur um ein paar Cent unterscheidet, folgen Stuttgart, Darmstadt und Mainz.

Und wo kann man am günstigsten wohnen?

Rentner oder auch Personen, die selbstständig sind, können sich häufig frei entscheiden, wo der eigene Wohnort liegen soll. Wer besonders viel Miete sparen möchte, der kann nach Borgentreich ziehen. In dieser Gemeinde liegt die Miete pro Quadratmeter bei nur 3,93 EUR kalt.

Im Osten Deutschlands ist das Mietniveau sehr niedrig, sodass sich ein Umzug dorthin lohnen kann: Elsterberg in Sachen bietet einen Quadratmeterpreis in Höhe von 4 EUR, in Seifhennersdorf, ebenfalls in Sachsen, zahlt man nur 4,07 EUR pro Quadratmeter.

Der Speckgürtel-Effekt



Wer sich keine teure Wohnung in einer Metropole leisten kann oder will, der wird sich möglicherweise in einer angrenzenden Gemeinde auf Wohnungssuche begeben. Dies jedoch treibt auch die Mieten dieser Gemeinden in die Höhe. Dieses Phänomen wird von Immobilienmaklern gern als "Speckgürtel-Effekt" bezeichnet.

Städte mit günstigen Mieten

Ja, es gibt tatsächlich auch größere Städte, die gleichzeitig preiswerte Mieten bieten. So muss man in Chemnitz im Jahr 2020 pro Quadratmeter nur durchschnittlich 12,04 EUR zahlen, in Gelsenkirchen 6,93 EUR und in Duisburg 7,01 EUR.

Geld sparen durch Anmieten einer Wohnung mit mehreren Zimmern

Studiert man an einer bestimmten Uni, hat man jedoch häufig nicht die Möglichkeit, sich eine Stadt auszusuchen und die Hochschule nach Belieben zu wechseln - vor allem dann, wenn es sich um ein NC-Fach handelt. Da die Quadratmeterpreise für Wohnungen, in denen es mehrere Zimmer gibt, meistens im Durchschnitt günstiger sind, lohnt es sich auf jeden Fall, eine WG zu gründen oder eine WG zu suchen und in die bestehende Wohngemeinschaft einzuziehen.

Doch auch als alleinstehender Arbeitnehmer kann sich der Umzug in eine WG lohnen. Auf diese Weise kann man die horrend hohe Miete, die eine Einzimmerwohnung mit sich bringen würde, umgehen.

Das Steigen der Mietpreise - eine beunruhigende Tendenz

In Berlin haben sich die Mieten seit 2012 um satte 42 Prozent erhöht, und dennoch gibt es Städte, in denen für Wohnraum deutlich mehr gezahlt werden muss als in der Bundeshauptstadt. Auch die Corona-Krise, die dazu geführt hat, dass viele Menschen ihre Miete nicht mehr zahlen konnten, hat an der grundsätzlichen Tendenz der steigenden Mieten nichts geändert: Seit Ende 2019 hat sich der durchschnittliche Mietpreis um 12 Prozent erhöht.

Fazit

Auch wenn die Mietsituation in Deutschland bei weitem besser ist als in USA-Metropolen: Die Mieten in Deutschland werden immer teurer. Die Städte mit den höchsten Mieten bieten meist einen atemberaubenden Arbeitsmarkt. Gleichzeitig handelt es sich bei diesen "teuren Pflastern" um Weltstädte, also Citys, in denen sehr viele Menschen gern wohnen möchten. Mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten, renommierten Universitäten und internationalen Unternehmen bieten diese Großstädte viele Möglichkeiten der Lebensgestaltung.

Beunruhigend ist jedoch die Tatsache, dass sich die Mietpreise in den letzten Jahren nicht nur ein bisschen erhöht haben, sondern drastisch. Eine gute Möglichkeit, sich mit der Mietsituation in Metropolen zu arrangieren, ist das Gründen einer WG. Parallel dazu kann man sich auf die Warteliste einer Genossenschaft setzen lassen, um möglicherweise ein paar Jahre später in den Genuss einer preiswerten Mietwohnung zu kommen. Wer hingegen aus beruflichen und privaten Gründen die Möglichkeit hat, sich eine preiswerte Wohngegend auszusuchen, kann auf diese Weise viel Geld sparen. Möglicherweise wirst du auch irgendwann genügend Geld haben, um dir Immobilieneigentum leisten zu können!
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