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Das Leben in einer Wohngemeinschaft kann viele Vorteile mit sich bringen - man teilt sich die Miete, lernt neue Leute kennen und kann Freundschaften schließen. Um ein harmonisches Miteinander für das Zusammenleben von mehreren Menschen zu gewährleisten, müssen klare Regeln gelten. Neben der allgemeinen Verteilung von Aufgaben spielt die Hausordnung eine zentrale Rolle. Doch welche Regeln sind tatsächlich bindend? Was passiert, wenn sich jemand nicht daran hält? Und darf der Vermieter bei Verstößen abmahnen? Diese Fragen klären wir in diesem Beitrag.
In vielen Mietverträgen ist eine Hausordnung enthalten, die das Zusammenleben im gesamten Wohnhaus regelt. Die Frage, ob die Hausordnung bindend ist, hängt davon ab, ob sie Teil des Mietvertrags ist oder lediglich eine Empfehlung des Vermieters darstellt.
Es wird zwischen zwei Arten der Hausordnung unterschieden: eine allgemeine Hausordnung und eine verbindliche, vertraglich festgelegte Hausordnung. Die allgemeine Hausordnung ist meist an Eingangstüren oder im Treppenhaus angebracht. Sie umfasst oft typische Regeln wie die Mülltrennung, Ruhezeiten, das Reinigen des Treppenhauses oder auch Einschränkungen bei Partys. Diese Regelungen haben eher den Charakter von Empfehlungen. Sie sind allerdings nicht verbindlich und einklagbar, wenn sie nicht vertraglich festgehalten wurden.
Ist die Hausordnung jedoch Teil des Mietvertrags, dann ist sie rechtsverbindlich. Bei dieser Art der Hausordnung müssen sich die Mieter und die WG-Mitglieder an die Regeln halten. Werden diese Regeln nicht eingehalten, kann der Vermieter Abmahnungen aussprechen oder im Extremfall sogar den Mietern kündigen.
Hausordnungen können sehr unterschiedliche Regeln umfassen, aber einige Aspekte kommen in den meisten Hausordnungen vor:
Wenn Mitbewohner gegen die Hausordnung verstoßen, kann das schnell zu Spannungen führen. Dann ist es zunächst einmal wichtig, das Gespräch miteinander zu suchen. Manchmal liegen die Gründe für das Fehlverhalten an mangelnder Kommunikation oder Missverständnissen. Daher kann ein ruhiges, klärendes Gespräch in vielen Fällen schon die Lösung sein. Sollte es dennoch immer wieder zu Verstößen kommen, können klare, gemeinsam beschlossene Konsequenzen sinnvoll sein. Beispielsweise könnte ein Mitbewohner dann als Ausgleich eine andere Aufgabe übernehmen, statt der, die er wiederholt vergisst.
Doch was passiert, wenn ein Mitbewohner gegen die vertraglich festgelegte Hausordnung verstößt? Der Vermieter hat dann das Recht, Abmahnungen auszusprechen. Bei wiederholten Verstößen kann der Vermieter die Kündigung aussprechen. In einer WG betrifft das dann alle Mitbewohner, auch wenn nur einer für die Regelverstöße verantwortlich ist. Daher ist es umso wichtiger, in einer WG für klare Absprachen und ein gutes Miteinander zu sorgen.
Das Leben in einer WG bringt neben den Vorteilen auch viele Herausforderungen mit sich. Ob Mülltrennung, Kehrwoche oder Ruhezeiten – um Konflikte zu vermeiden, sollten klare Absprachen getroffen werden. Die Hausordnung spielt dabei eine wichtige Rolle, vor allem wenn sie vertraglich festgelegt ist.